Wir sind irgendwie naiv davon ausgegangen das mit der Baugenehmigung dann die behördlichen Genehmigungen erledigt sind. Schließlich enthielt der Bauantrag ja alle Informationen.
Nun zeigt sich Stück für Stück das dem nicht so ist. Die letzten zwei
Wochen haben wir damit verbracht alle möglichen Anträge zu stellen, die
wir anscheind noch benötigen (jeder Antrag kostet im Normalfall nochmal
zwischen 50€ – 100€). Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir nicht
alles ordnungsgemäß bentragt haben. Aber von der Stadt gibt es dabei
keine Unterstützung. Jedes Amt guckt nur auf seine Aufgaben. Bürokratie
on its best!
Die letzten Tage waren echt spannend. Erst hat man wochenlang von niemanden etwas gehört und jetzt ging es Schlag auf Schlag.
Als erstes kam die Kaufpreisfälligkeitsmitteilung vom Notar. Die Auflassungsvormerkung und Grundschuld sind eingetragen und auch alle anderen im Kaufvertrag geforderten Vorraussetzungen sind erfüllt. Mit einem Bankarbeitstag Verzug (wir mussten erst die Überweisungslimits hochsetzen) haben wir unseren Eigenanteil am Grundstück überwiesen und unsere Bank gebeten den restlichen Betrag ebenfalls zu überweisen. Am Donnerstag kam dann auch die Bestätigung der Nachlasspflegerin über den Eingang des Kaufpreises und eine Kopie des Grundsteuerbescheids. Grandiose 68€ im Jahr. Wegen uns muss da nichts reformiert werden :D. Das sollte sich irgendwie auftreiben lassen. Zusätzlich erhielten wir noch einen Kontoauszug mit einer Überweisung an unseren Wasserversorger. Dieser hatte uns eigentlich bei der Erschließungsanfrage erklärt, das alles neu gemacht werden müsse. Nun haben wir am Wochenende eh einen Arbeitseinsatz am Grundstück geplant gehabt und haben uns das ganze noch mal genauer angesehen.
Mit Hilfe eines Kumpels und dessen Seilwinde (und tatkräftiger Unterstützung aus der Familie) haben wir innerhalb von 3h die restlichen Baumwurzeln der Obstbäume (fünf Stück) aus dem Baufeld geholt und erstmal auf dem Grundstück gelagert. Ein Nachbar der sich seit dem Tod des Eigentümers um das Grundstück gekümmert hat, half uns dann auch Zutritt zur Laube zu erhalten. Die sah wirklich aus als wäre der Vorbesitzer einfach nicht wiedergekommen. Und das ganze ist ja schon fast vier Jahre her… Strom gibts in der Laube auch und ein paar Pfandflaschen.
Wir haben uns dann mit den Nachbarn (der wohnt schon seit 1960 in der Straße) auf die Suche nach dem Wasserschacht gemacht. Den Wasserhahn hatten wir schon gefunden, aber war natürlich kein Wasser verfügbar. Der Schacht war ca. 2m tief und massiv gebaut (inkl. Leiter). Dort haben wir dann unsere Wasseruhr (schon digital!) gefunden und den Haupthahn aufgedreht und hatten damit auch Wasser auf dem Grundstück! Damit hat sich das Thema Bauwasser bereits erledigt. Baustrom muss wohl noch gesondert gemacht werden, da die Sicherung der Laube nicht für den Stromverbrauch ausgelegt ist, der während des Baus benötigt wird.
Heute kam dann auch noch die Baugenehmigung. Wir können also starten! Natürlich nicht ohne Nebenbedingungen (Schallschutznachweis, Brandschutznachweis und Tragswerksplanung). Hier hoffen wir das LUXHAUS unterstützt.
Der komplizierte Part sind die Auflagen. Hier mal ein Auszug:
Was das im Detail bedeutet müssen wir jetzt erstmal klären. Liest sich zur Zeit so, als würde unsere Baugrube erstmal zu einer Ausgrabungsstätte werden ;-( Von den Kosten (welche vermutlich auch wir wieder tragen müssen) wissen wir auch noch nichts. Geplant waren die natürlich auch nicht 😉